Der Blinden-Brunnen in der Bonner Rheinaue
Der Blinden-Brunnen
In der Bonner Rheinaue gibt es einen Blinden-Garten.
Man kann dort Pflanzen riechen und ertasten.
Im Blinden-Garten steht auch ein Blinden-Brunnen.
Der Künstler Richard Engels hat ihn gemacht.
Auf einem gemauerten Stein-Sockel steht eine Figuren-Gruppe aus Bronze:
ein Elefant und mehrere Menschen um ihn herum.
Die Menschen betasten den Elefanten,
jeder an einer anderen Stelle:
am Rüssel, am Bein am Schwanz, am Ohr, am Rücken.
Dazu gibt es eine Geschichte.
Die Geschichte zum Blinden-Brunnen
Ein König gibt mehreren blinden Menschen eine Aufgabe:
Sie sollen einen Elefanten beschreiben.
Der eine Blinde betastet den Rüssel und meint:
Es ist eine Schlange.
Der andere Blinde betastet den Stoß-Zahn und meint:
Es ist ein Schwert.
Der nächste Blinde betastet ein Bein und meint:
Es ist ein Baum.
Ein weiterer Blinder betastet ein Elefanten-Ohr und meint:
Es ist ein riesiges Kohl-Blatt.
Ein Blinder betastet den Schwanz und meint:
Es ist ein Wurm.
Noch ein Blinder betastet die raue Körper-Haut und meint:
Es ist eine Wand.
So macht jeder seine eigene Erfahrung.
Und jeder hält seine Erfahrung für die Wahrheit.
Das geht allen Menschen so.
Nicht nur Blinden.